Bosch Smart System Tuning: Erfahrungen und Vergleich der besten Lösungen 2023

Bosch Smart System Tuning: Erfahrungen und Vergleich der besten Lösungen 2023

2022 kamen zeitnah versetzt, nach den ersten neuen Bosch E-Bikes mit neuem Smart System, auch die ersten Tuningprodukte auf den Markt: Das erste Produkt war im März 2022 das sIMPLEk Modul. Nach einer kurzen Pause erblickten dann die beiden Lösungen von MTT das Licht der Welt (MTT SmartSB und MTT SmartSP). Anschließend folgten PearTune und SpeedBox. Zwischendurch kam noch eine optimierte Version von sIMPLEK Stealth heraus. Auch stellte sich eine Badass Version als sehr hilfreich dar: Die Badass Box für Bosch „Slim-Set“. Wenn wir alle Module in ihren unterschiedlichen Versionen nun (2023) zusammenzählen, kommen wir auf über 10 Lösungen (je nachdem wie man zählt) von derzeit immerhin fünf unterschiedlichen Herstellern.

Update: Wir haben in dem Artikel nun weitere Lösungen hinzugefügt und aktualisiert (sIMPLEK Dongle, sIMPLEk Pro Nano und Splug).

Also Zeit, dass wir einen Vergleich und Überblick zusammen stellen. Die Frage „Welches ist das beste Tuning für Bosch Smart System?“ wird immer häufiger gestellt. Immerhin können wir über sechs Monate Tuning Support hierbei mit einfließen lassen. Einige Lösungen erscheinen dabei sogar ausschließlich nur im hiesigen EBikeTuningShop, andere werden neben dem Vertrieb der Hersteller nur über den angesprochenen Shop vertrieben und/oder von ihm unterstützt. Also nirgendwo sonst erhältst du einen derart ähnlichen Überblick und Vergleich zum Thema Bosch Smart System (BES3) Tuning. Los geht’s:

Fangen wir nun mit den einzelnen Lösungen an: Da alle Lösungen auch in den Produkttexten vom EBikeTuningShop entsprechend vorgestellt werden, konzentrieren wir uns zum Einen auf die Unterschiede und besonderen Merkmale und zum Anderen auf die Erfahrungen aus dem dortigen Support. Sicherlich zwei sehr wertvolle zusätzliche Perspektiven.

Tipp: Hier findest du übrigens alle besprochenen Tuninglösungen im EBikeTuningShop.

  1. Tuning für Bosch Smart System (BES3) im Überblick
    1. sIMPLEk: Erstes Tuning Modul für Bosch Smart System
    2. Warum sIMPLEk oder sIMPLEk Stealth und nicht Wiesel Tuning?
    3. MTT: Sensor mit Originalsteckern oder günstiges Plugin
    4. PearTune: Drei unterschiedliche Module
    5. SpeedBox: Optionale Einstellungen über die Smartphone App
    6. Badass Box „Slim-Set“: Wenn der Magnet im Ventil ist
  2. Wenn der Magnet vom Sensor nicht an der Speiche befestigt ist
  3. Bosch Smart System Tuning im Vergleich
    1. Installation
    2. Fehlermeldungen
    3. Korrekte Werte im Display
    4. Steckverbindungen
  4. Wann kommen RedPed und VOLspeed für Bosch Smart System (BES3)?
  5. Was passiert beim nächsten Bosch Update?
  6. Fazit

Bosch Smart System Tuning im Überblick

sIMPLEk: Erstes Tuning Modul für Bosch Smart System

sIMPLEk gehört seit geraumer Zeit zu den bewährteren Tuningmarken für E-Bikes. Hier gibt es bereits vielfältige Module für andere E-Bike Motoren. Wir wollen jetzt gar nicht alle Features ausbreiten, nur soviel: Die Darstellung der Geschwindigkeit wird bei sIMPLEk schon lange über die Nachkommastelle angezeigt (23,8 Km/h im Display gleich 38 Km/h in der Realität). Für die meisten Motoren gibt es darüber hinaus auch eine Dongle Version in Form eines USB Sticks. Denn noch immer gilt: Es ist bisher nirgendwo ein E-Bike als getunt bewertet worden unseres Wissens, wenn der Dongle gezogen wurde (Verschiedene Arten des E-Bike Tunings). Dadurch wird das E-Bike also anscheinend in Handumdrehen legal. Der große Vorteil eines Dongles. Aber diese Form ist für den Bosch Smart System Motor noch nicht realisiert. Wichtiger Hinweis: Wir empfehlen auf jeden Fall das veränderte E-Bike komplett aus dem Bereich der StVZO heraus zu nehmen, auch wenn der „Erfinder“ des Dongles, Sx2, damit sogar wirbt: „Legal in 2 Sekunden“. Sicher ist sicher.

Das sIMPLEk Pro BES3 Modul für Bosch Smart System Motoren wurde bereits seit März 2022 vertrieben (Erstes Tuning für Bosch Smart System). Da es für einige Zeit lang das einzige verfügbare Modul für den neuen Bosch Motor war, konnten bisher auch die meisten Erkenntnisse hinsichtlich Tuningerkennung gewonnen werden. Ein Resultat hieraus ist, dass das Modul inzwischen zusätzlich in der Stealth Edition angeboten wird. Hier wird sich zu Nutze gemacht, dass der für die Geschwindigkeitsdarstellung hinterlegte Radumfang im Kiox Display angepasst werden kann. Mit diesem Trick ist es möglich, dass die angezeigte Geschwindigkeit über den gesamten Bereich ablesbar bleibt und die Drosselung der Motorunterstützung bei 37,5 km/h startet und erst bei ca. 40 km/h komplett ausläuft. Somit hat man auch bei höheren Geschwindigkeiten noch das „Rückenwindgefühl“ ohne das die Tuningerkennung zuschlägt.

Aktuell: Zu den bisherigen Lösungen ist neben dem sIMPLEk Dongle eine sIMPLEk Pro Nano Version erschienen: sIMPLEk Pro – Nano Edition

Warum sIMPLEk oder sIMPLEk Stealth und nicht Wiesel Tuning?

Wichtig ist: Das ebenfalls existente Wiesel Tuning ist von der Funktion- und Arbeitsweise her dem sIMPLEk Modul sehr ähnlich. Ein „Stealth“ Feature ist hier zum Beispiel nicht bekannt. Aufgrund des enormen Erfahrungsvorteils und einiger zusätzlichen Features können wir ausdrücklich die sIMPLEk Variante empfehlen.

sIMPLEk für Bosch Smart System

MTT: Sensor mit Originalsteckern oder günstiges Plugin

MTT ist die Kurzbezeichnung von „Mountain Tuning Tool„. Bisher ist das MTT Team aufgefallen durch professionelle Produkte für den Rocky Mountain Motor. Nun haben sie sich auch den Bosch Motoren zugewandt. MTT sind derzeit mit die fehlerfreiesten Lösungen überhaupt: Neben dem MTT SmartSP (Modul) gibt es das MTT SmartSB (Sensor). Das MTT Smart SB hat sogar Originalstecker, da es ein von Hand umgebauter Sensor ist. Beide Lösungen beruhen auf derselben MTT Software; sie ist lediglich anders verbaut. Die Einstellungen, wie das Tuning sich verhalten soll, werden über den Magneten am Hinterrad vorgenommen. Die Werte im Display sind nicht korrekt und werden nicht nachgeführt. Die Bedienungsanleitung beider MTT Lösungen und „Geheimfunktionen“ haben wir bereits hier veröffentlicht.

Aktuell: Zu den beiden MTT Lösungen ist der geniale Splug Dongle erschienen: Splug – Der Tuning Dongle

 MTT für Bosch Smart System

PearTune: Drei unterschiedliche Module

Eine weitere Lösung sind die beliebten PearTune Module. Hier gibt es gleich drei Varianten: Zwei in der Version PearTune 3.0 und ein PearTune Modul 4.0. Einziger Unterschied ist, dass es bei dem PearTune 4.0 Modul eine Service Menu Funktion gibt (Funktionen beim PearTune 4.0). Damit kann man verschiedene Einstellungen vornehmen. Bei den 3.0 Modulen gibt es, wie bei PearTune Modulen üblich, nach wie vor die Still On und die Normal Version. Die Normal Version kann via +/- Tasten aktiviert werden. „Still On“ bedeutet, dass das Modul nach dem Einbau immer angeschaltet ist, das macht bei Bikes u.a. Sinn bei denen es kein Display gibt, was wiederum bei Bosch Smart System Modulen eher seltener der Fall ist, trotzdem kann ja diese Version durchaus gewünscht sein.

Die Geschwindigkeitsanzeige ist sowohl bei Peartune 4.0 als auch den 3.0 Modulen gleich. Korrekte Geschwindigkeit bleibt auch hier über die Nachkommastelle ablesbar. Wurde der Tuning Chip aktiviert, so zeigt das E-Bike Display bis 22,9 km/h das korrekte Tempo an. Bei höheren Werten bleibt die korrekte Geschwindigkeit ablesbar, wenn auch über die zweite Ziffer und die Nachkommastelle der Geschwindigkeitsanzeige. Das bedeutet, ein angezeigtes Tempo von 23,3 km/h würde in Wahrheit 33 km/h entsprechen, eine Anzeige von 24,0 km/h entspräche 40 km/h etc. Hier hat sich also PearTune an dem Prinzip vom sIMPLEk orientiert. Alle anderen Werte werden im E-Bike Display korrekt angezeigt.

Die 4.0 Module mit Service Menu sollte man nur verwenden, wenn man ein Display am E-Bike mit Anzeige hat. Sonst kann man die Werte ja nicht ablesen. Bei Bosch hat man meistens eins mit Anzeige, aber bei anderen wie Brose und Specialized zum Beispiel oft nicht. Hier wurde die grundsätzliche Einteilung der Module für die neuen Bosch Motoren einfach übernommen.

 PearTune für Bosch Smart System

SpeedBox: Optionale Einstellungen über die Smartphone App

SpeedBox ist ebenfalls seit Jahren eine bekannte Größe am E-Bike Tuning Himmel. Wir kennen die tschechischen Entwickler und das gesamte Team seit Anbeginn. Die SpeedBox bietet zwei Varianten für den neuen Bosch Motor an. Einmal das SpeedBox 1.0 für Bosch Smart System und dann das SpeedBox 1.0 B.Tuning für Bosch Smart System. Hier beschreiben wir beide Module ausführlich. Die Zahl definiert immer bei den SpeedBox Modulen in welcher Form die Geschwindigkeit dargestellt wird. Beim neuen Bosch System wird allerdings auch auf die Darstellung über die Nachkommastelle zurückgegriffen. Daher die Versionsnummer „1.0“ und nicht etwa „3“. Das B.Tuning bedeutet, das auf dem Modul ein Bluetooth Chip sitzt, der eine Kommunikation über eine Smartphone App ermöglicht. Daraus ergeben sich einige zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten, vor allem aber auch das Ablesen der korrekten Geschwindigkeit über die App. Derzeit dürfte das SpeedBox 1.0 B.Tuning die umfangreichste Lösung für die neuen Motoren sein, allerdings auch die teuerste.

Aufgepasst werden muss bei den SpeedBox Modulen vor allem bei den Steckern. Diese können sich leichter lösen als andere Stecker und dürfen auf keinen Fall verdreht werden beim Einstecken. Dennoch müssen sie fest aufeinander gesteckt werden. Hier sollte man vorsichtig agieren.

 SpeedBox für Bosch Smart System

Badass Box „Slim-Set“: Wenn der Magnet im Ventil ist

Die Badass Box ist schon seit 2014 auf dem Markt. Und trotz angeblicher Anti-Tuning Bemühungen nicht nur für Bosch Gen4 Motoren, sondern auch für Bosch Smart System (BES3) Motoren ist die „badassBox“ inzwischen eine sehr nützliche Hilfe.

Einzig für die Variante des Bosch-Antriebs mit Magnet am Ventil, das einen internen Sensor im Motorgehäuse sieht, gab es noch keine Lösung auf dem Tuningmarkt. Der Vorteil der Box ist, das man sich durch die Abnahme der selbigen sehr schnell wieder legal in der StVZO bewegt (Verschiedene Arten des E-Bike Tunings). Fährt man also das Tuning abseits der StVZO und wechselt in den Wirkungsbereich der Strassenverkehrsordnung, dann ist die badassBox bisher die schnellste Variante bei Bosch Smart System Motoren, wieder legal zu werden.

Hierzu ist ein einmaliger Umbau des Sensors an die Kettenstrebe und die Anbringung des Slim-Adapters notwendig. Ist dies einmalig bewerkstelligt, kann man das seit 8 Jahren bekannte Prinzip, die „badassBox“ in Sekunden de- und montieren, recht einfach nutzen. Wichtig ist dabei nur (und gleichzeitig der meist ignorierte Umstand), dass zur Benutzung der „badassBox“ der Magnet nicht zu nah an ihr platziert wird, damit er nicht die badassBox UND den Originalsensor anregen kann. Vielmehr ist im Gegensatz (und wie in der mitgelieferten Anleitung dargestellt) ein möglichst großer Abstand zu erzielen (der durchaus bis zu 10mm betragen kann) nach der Faustformel ‘so weit weg wie möglich, nur so nah dran wie nötig’.

Die Badass Box „Slim-Set“ für Bosch im EBikeTuningShop!

Wenn der Magnet vom Sensor nicht an der Speiche befestigt ist

Hintergrund: Etwa 10% E-Biker mit Bosch Smart System (BES3) haben einen Magneten am Ventil des Hinterrades, also nicht an der Speiche des Rades. Ist der Magnet im Ventil, dann führt das Kabel des Sensors direkt in den Motorraum und die Steckplätze im Motor sind „tot“ gelegt. Der Magnet wird im Gegensatz zum Speichenmagnet dann Felgenmagnet genannt. Diese Kausalität ist ziemlich klar. Also bringen verbaubare Module mit Stecker für den Motor nicht den erwünschten Erfolg. Die einzige Alternative wäre, dass man beim Händler das Problem lösen kann, indem über das Diagnostik Tool von Bosch eine „Anfrage zur Änderung der Konfiguration“ gestellt wird. Der ganze Vorgang dauert beim Händler normalerweise lediglich maximal 10 Minuten. Es setzt allerdings voraus, dass der „LPP Port“ (Steckplatz im Motor) nicht bereits für etwas anderes verwendet wird. Möchte man jedoch nicht zum Händler, hat der Händler keine Lust oder man hat keinen Händler vor Ort (E-Bike online gekauft). Leider hat sich herausgestellt das ein Umbau oft nicht den gewünschten Erfolg bringt. Daher raten wir inzwischen von einem Umbau ab.

Bosch Smart System Tuning im Vergleich

Installation

Vor dem Kauf und Einbau sollte man unbedingt bitte schauen welches Werkzeug benötigt wird. Zumeist werden Inbus- und/oder Torxdreher benötigt, die jeder im Werkzeugkasten haben sollte. Als Spezialwerkzeug kommt meist ein Kurbelabzieher in Frage, denn die Seite wo das Tuningprodukt eingebaut wird sitzt immer auf der Seite des Kettenblatts (in Fahrtrichtung rechts). In sehr vielen Fällen (nicht in allen) kommt man nur an diesen Bereich wenn die Kurbel und das Kettenblatt zuvor entfernt werden. Als Profivariante gilt ein Kurbelabzieher mit Griff, da man sich die Suche nach einen großen, passenden Maulschlüssel sparen kann. Beispielhaft ist das Einbauvideo von SpeedBox optimal:

Wie immer gilt: Einige Kilometer mit dem neuen Bike fahren, bevor ein Tuning installiert wird und immer einen Moment abwarten bis das System vollständig hochgefahren ist und erst dann mit der Tuning Aktivierung etc. beginnen.

Auch wichtig: Bis auf Weiteres empfehlen wir eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 32 Km/h nicht zu überschreiten. Nach schnelleren Phasen sollten auch immer wieder langsamere Geschwindigkeiten gefahren werden.

Auch wenn es billig klingt: Die Anleitung in Ruhe lesen und studieren und nicht überhastet agieren. Wenn zum Beispiel in der Anleitung steht, 4 Sekunden warten, dann sind das keine gefühlten 4 Sekunden, sondern exakt 4 Sekunden.

Fehlermeldungen

Leider sind die derzeitigen Lösungen alle noch mit potentiellen Fehlermeldungen behaftet, aber vor allem auch weil das neue Bosch Smart System selbst noch mit Fehlern behaftet ist. Der typische Tuningfehler 524001 kann immer noch überall auftreten, auch ohne Tuning Modul. Ähnliches trat beim Bosch Gen4 Motor mit der neuen Anti Tuning Software auf: Der hier bekannte 504 Error Code trat auch, vor allem anfangs, ohne verbautes Tuning auf.

Wenn der Fehler 524001 auftaucht bedeutet das man bis zu 90 Minuten ohne Motorunterstützung fahren muss. Inzwischen gibt es auch innovative Anleitungen wie man diese „Strafe“ ohne eigenes Fahren hinbekommt (hier der 504-Fehler):

Das Smart System hat also noch einige Kinderkrankheiten. Bei den Testbikes der Tuninghersteller lassen sich viele Fehler reproduzieren, aber halt nicht alle.

Wenn dem System nicht genug Zeit gegeben wird, bei den Ein- und Abschaltvorgängen des Moduls, ist das System hin und wieder überfordert. Also immer etwas Zeit lassen nach dem Ein- und Abschalten und Ruhe bewahren. Das gilt vor allem für SpeedBox und PearTune Module.

Korrekte Werte im Display

Kommen wir zu einem weiteren interessanten Thema: MTT und die Badass Box „Slim-Set“ (wenn Magnet im Ventil) zeigen keine korrekten Geschwindigkeitswerte an im Display. Auch werden alle anderen Werte verfälscht dargestellt, zum Beispiel die Gesamtkilometer.

sIMPLEk, PearTune und SpeedBox Lösungen zeigen über die Nachkommastelle im Display die korrekten Geschwindigkeitswerte an. Bei dem SpeedBox B.Tuning kommt eine Besonderheit hinzu: Es werden die echten Werte im Smartphone dargestellt.

sIMPLEk, PearTune und SpeedBox geben sich dann auch Mühe die „verloren gegangenen“ Gesamtkilometer nachzuführen. Dieses geschieht zum Beispiel indem die Werte im Anschluss der Fahrt oder während einer Pause simuliert und ergänzt werden.

Hier ist es beim Kauf eines Tunings also wichtig zu bemessen inwiefern einem diese Features wichtig sind.

Steckverbindungen

Der große Unterschied bei den Lösungen sind auch die unterschiedlichen Stecker. Denn bis auf das MTT SmartSB (umgebauter Sensor) mit Originalsteckern, hat jeder Hersteller eigene Stecker produziert. Dieses ist zweifelsohne eine potentielle Schwachstelle. Beim Einbau sollte immens vorsichtig vorgegangen werden. Die Qualität der Stecker wurde bereits entsprechend öfters nachgebessert. Insgesamt läßt sich derzeit eine Reihenfolge bei der Qualität feststellen (absteigend): 1. MTT SB (Sensor), 2. sIMPLEk, 3. MTT SP (Modul), 4. PearTune und 5. SpeedBox. Die Badass Box kommt ohne Stecker aus. Auch wenn zwei der vier PearTune Stecker rudimentärer aussehen als vergleichbare Module, so ist die Lösung insgesamt doch stabiler als z.B. die vier Stecker der SpeedBox Module. Lässt man aber genug Vorsicht walten, funktionieren alle Lösungen gut.

Wann kommen RedPed und VOLspeed für Bosch Smart System (BES3)?

Dem aufmerksamen Betrachter dürfte es aufgefallen sein: Es fehlen von den großen Marken noch Lösungen von RedPed und VOLspeed für den Bosch Motor mit Smart System. Wir wissen auf jeden Fall soviel das hier entwickelt wird, aber wann die Bereiche Forschung und Entwicklung der beiden Tuninghersteller ihre Ergebnisse in ein fertiges Produkt fließen lassen ist noch völlig unbekannt.

Sowohl RedPed als auch VOLspeed sind bekannt für sehr umfangreiche und professionelle Lösungen, bei denen u.a. die Werte im Display korrekt dargestellt werden. Der Anspruch dürfte also bei beiden Teams sehr hoch sein. Ob wir allerdings mit korrekten Geschwindigkeitswerten in Display wirklich rechnen können ist bis jetzt auch noch völlig ungewiss.

Was passiert beim nächsten Bosch Update?

Was passiert wenn Bosch neue Updates ausrollt ist bislang völlig unbekannt. Beim Bosch Gen4 Motor kam mit der Anti Tuning Software eine große Unbekannte ins Spiel. Aber nach anfänglichen Schwierigkeiten, vor allem des Motorenherstellers, kann man zum heutigen Zeitpunkt feststellen: Es gibt für keinen anderen Motor soviel Tuning Produkte und das dürfte nicht nur an der sehr weiten Verbreitung des Motors liegen. (Lesetipp: „Frisierte E-Bikes – wie Tuner Hersteller wie Bosch abgehängt haben“ – stern.de)

Was aber genau zu erwarten ist, bleibt ungewiss. Theoretisch ist es sogar möglich das alle Tuninglösungen mit einem Bosch Update nicht mehr funktionieren. Daher sollte man ganz besonders drauf achten das keine Updates aufgespielt werden. Unserer Meinung ist das Aufspielen eines Updates ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung des Besitzers des E-Bikes eh sehr problematisch, denn das erworbene E-Bike gehört dem Besitzer und nicht irgendjemand anderem.

Wichtig: Bitte keine Updates durchführen. Besonders bei Updates der „eBike Flow App“ oder des „Kiox“ Displays kann es bei eingebauten Tuning Modulen zu Schwierigkeiten kommen. Wenn Updates durchgeführt werden, bitte die Module zuvor immer ausbauen.

Tuning kann immer nur im Nachhinein arbeiten. Was in Zukunft kommen könnte, bleibt also ungewiss.

Fazit

Zum Schluss bleibt die Frage: Welches Bosch E-Bike Tuning Produkt soll ich kaufen? Die Antwort solltet sich jeder, nachdem man das hier alles gelesen hat, eigentlich selber geben. Wir haben unsere Erkenntnisse und die Unterschiede hier, so gut wir eben können, ausgebreitet. Vermutlich handelt es sich hier sowieso um die längste Erörterung zu diesem Thema überhaupt. Wichtig für dich sollte sein: Wie möchte ich das Tuning bedienen, wie will ich es aktivieren oder deaktivieren, wie schnell möchte ich wieder legal sein und wieviel bin ich bereit auszugeben? Das getunte E-Bike sollte komplett aus dem Wirkungsbereich der Strassenverkehrsordnung herausgenommen werden (Warnhinweise beachten), aber das wisst ihr ja ohnehin.

Wichtig: Beim Tuning gibt es kein „pars-pro-toto“. Das heißt, wenn bei meinem E-Bike das Tuning nicht funktioniert hat, heißt es nicht das es auch bei anderen Bikes nicht funktioniert, andersherum bedeutet es auch wenn das Tuning bei meinem E-Bike sehr gut läuft, das es das beste E-Bike Tuning Produkt für mein Bosch E-Bike ist.

Hier findest du alle besprochenen Tuninglösungen.

Der Bosch Smart System Gen4 2022 (BES3) Motor.

Bosch Smart System Tuning Vergleich

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